123456789101112131415161718192021222324252627282930313233343536373839404142434445464748495051525354555657585960616263646566676869707172737475767778798081828384858687888990919293949596979899100101102103104105106107108109110111112113114115116117118 |
- %!TEX root = Programmierparadigmen.tex
- \markboth{Ergänzende Definitionen}{Ergänzende Definitionen}
- \chapter*{Ergänzende Definitionen}
- \addcontentsline{toc}{chapter}{Ergänzende Definitionen}
- \begin{definition}[Quantoren]\xindex{Quantor}%
- \begin{defenum}
- \item $\forall x \in X: p(x)$: Für alle Elemente $x$ aus der Menge $X$ gilt
- die Aussage $p$.
- \item $\exists x \in X: p(x)$: Es gibt mindestens ein Element $x$ aus der
- Menge $X$, für das die Aussage $p$ gilt.
- \item $\exists! x \in X: p(x)$: Es gibt genau ein Element $x$ in der
- Menge $X$, sodass die Aussage $p$ gilt.
- \end{defenum}
- \end{definition}
- \begin{definition}[Prädikatenlogik]\xindex{Prädikatenlogik}%
- Eine Prädikatenlogik ist ein formales System, das Variablen und Quantoren
- nutzt um Aussagen zu formulieren.
- \end{definition}
- \begin{definition}[Aussagenlogik]\xindex{Aussagenlogik}%
- TODO
- \end{definition}
- \begin{definition}[Grammatik]\xindex{Grammatik}\xindex{Alphabet}\xindex{Nichtterminal}\xindex{Startsymbol}\xindex{Produktionsregel}\index{Ableitungsregel|see{Produktionsregel}}%
- Eine (formale) \textbf{Grammatik} ist ein Tupel $(\Sigma, V, P, S)$ wobei gilt:
- \begin{defenumprops}
- \item $\Sigma$ ist eine endliche Menge und heißt \textbf{Alphabet},
- \item $V$ ist eine endliche Menge mit $V \cap \Sigma = \emptyset$ und
- heißt \textbf{Menge der Nichtterminale},
- \item $S \in V$ heißt das \textbf{Startsymbol}
- \item $P = \Set{p: I \rightarrow r | I \in (V \cup \Sigma)^+, r \in (V \cup \Sigma)^*}$ ist eine endliche Menge aus \textbf{Produktionsregeln}
- \end{defenumprops}
- \end{definition}
- Man schreibt:
- \begin{itemize}
- \item $a \Rightarrow b$: Die Anwendung einer Produktionsregel auf $a$ ergibt $b$.
- \item $a \Rightarrow^* b$: Die Anwendung mehrerer (oder keiner) Produktionsregeln auf
- $a$ ergibt $b$.
- \item $a \Rightarrow^+ b$: Die Anwendung mindestens einer Produktionsregel auf $a$
- ergibt $b$.
- \end{itemize}
- \begin{beispiel}[Formale Grammatik]
- Folgende Grammatik $G = (\Sigma, V, P, A)$ erzeugt alle korrekten Klammerausdrücke:
- \begin{itemize}
- \item $\Sigma = \Set{(, )}$
- \item $V = \Set{\alpha}$
- \item $s = \alpha$
- \item $P = \Set{\alpha \rightarrow () | \alpha \alpha | (\alpha)}$
- \end{itemize}
- \end{beispiel}
- \begin{definition}[Kontextfreie Grammatik]\xindex{Grammatik!Kontextfreie}%
- Eine Grammatik $(\Sigma, V, P, S)$ heißt \textbf{kontextfrei}, wenn für
- jede Produktion $p: I \rightarrow r$ gilt: $I \in V$.
- \end{definition}
- \begin{definition}[Sprache]\xindex{Sprache}%
- Sei $G = (\Sigma, V, P, S)$ eine Grammatik. Dann ist
- \[L(G) := \Set{\omega \in \Sigma^* | S \Rightarrow^* \omega}\]
- die Menge aller in der Grammatik ableitbaren Wörtern. $L(G)$ heißt Sprache
- der Grammatik $G$.
- \end{definition}
- \begin{definition}\xindex{Linksableitung}\xindex{Rechtsableitung}%
- Sei $G = (\Sigma, V, P, S)$ eine Grammatik und $a \in (V \cup \Sigma)^+$.
- \begin{defenum}
- \item $\Rightarrow_L$ heißt \textbf{Linksableitung}, wenn die Produktion
- auf das linkeste Nichtterminal angewendet wird.
- \item $\Rightarrow_R$ heißt \textbf{Rechtsableitung}, wenn die Produktion
- auf das rechteste Nichtterminal angewendet wird.
- \end{defenum}
- \end{definition}
- \begin{beispiel}[Links- und Rechtsableitung]
- Sie $G$ wie zuvor die Grammatik der korrekten Klammerausdrücke:
- \begin{equation*}
- \begin{aligned}[t]
- \alpha &\Rightarrow_L \alpha \alpha\\
- &\Rightarrow_L \alpha \alpha \alpha\\
- &\Rightarrow_L () \alpha \alpha\\
- &\Rightarrow_L () (\alpha) \alpha\\
- &\Rightarrow_L () (()) \alpha\\
- &\Rightarrow_L () (()) ()\\
- \end{aligned}
- \qquad\Longleftrightarrow\qquad
- \begin{aligned}[t]
- \alpha &\Rightarrow_R \alpha \alpha\\
- &\Rightarrow_R \alpha \alpha \alpha\\
- &\Rightarrow_R \alpha \alpha ()\\
- &\Rightarrow_R \alpha (\alpha) ()\\
- &\Rightarrow_R \alpha (()) ()\\
- &\Rightarrow_R () (()) ()\\
- \end{aligned}
- \end{equation*}
- \end{beispiel}
- \begin{definition}[LL($k$)-Grammatik]\xindex{LL(k)-Grammatik}%
- Sei $G = (\Sigma, V, P, S)$ eine kontextfreie Grammatik. $G$ heißt
- LL($k$)-Grammatik für $k \in \mathbb{N}_{\geq 1}$, wenn jeder Ableitungsschritt durch
- die linkesten $k$ Symbole der Eingabe bestimmt ist.\todo{Was ist die Eingabe einer Grammatik?}
- \end{definition}
- Ein LL-Parser ist ein Top-Down-Parser liest die Eingabe von Links nach rechts
- und versucht eine Linksableitung der Eingabe zu berechnen. Ein LL($k$)-Parser
- kann $k$ Token vorausschauen, wobei $k$ als \textit{Lookahead}\xindex{Lookahead}
- bezeichnet wird.
- \begin{satz}
- Für linksrekursive, kontextfreie Grammatiken $G$ gilt:
- \[\forall k \in \mathbb{N}: G \notin \SLL(k)\]
- \end{satz}
|